Evolutionäre Kunst


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Grundlegende Eigenschaften einer evolutionären Kunst


Günter Bachelier

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Evolutionäre Kunst Evolutionäre Kunst definiert sich über Methoden zur Erzeugung von Kunstwerken, die stil- und materialunabhängig sich an die Prozesse anlehnen, die bei der Evolution von biologischen Organismen stattfinden, wobei jedoch Freiheitsgrade genutzt werden können, die biologischen Systemen in ähnlicher Weise nicht offenstehen, da diese durch ihre Implementationsconstraints beschränkt sind.
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Evolutionärer Kunstprozeß
 
 
Definiert wird die evolutionäre Kunst über den evolutionären Kunstprozeß: Ausgehend von einer Anzahl von Motiven (Population von Individuen) werden Variationen (Nachkommen) dieser Motive durch Duplikation, Mutation und Rekombination (Reproduktions-Operatoren) erzeugt, die durch den Künstler bewertet werden (Fitneß-Ermittlung). Aus der Menge der Eltern- und Nachkommen-Motive werden entsprechend der Bewertung einige ausgewählt (Selektion zur Übernahme), welche die nachfolgende Generation bilden, die einer weiteren Evolution unterliegen. Motive, die in die nachfolgende Generation nicht aufgenommen werden, können als Ausgangspunkt für spätere Evolutionsprozesse gespeichert werden ("lebende Fossilien").
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Integration der Nachbearbeitung Eine Vorgehensweise soll auch als evolutionäre Kunst bezeichnet werden, wenn neben dem evolutionären Prozeß andere Prozesse integriert sind, die beispielsweise einen klassischen Kunstprozeß umfassen. Dies gilt insbesondere für die Fälle, bei denen der Künstler Nachkommen-Motive einer Nachbearbeitung unterzieht, die im Rahmen der evolutionären Algorithmen den Charakter einer lokalen Optimierung besitzen. Auf diese Weise verändert sich der Verfahrensablauf, sodaß Nachkommen auf der Basis einer Vorbewertung einer "Selektion zur Nachbearbeitung" unterworfen werden. Im weiteren können alle nachbearbeiteten Individuen direkt übernommen werden, oder der regulären "Selektion zur Übernahme in die Nachfolgepopulation" unterworfen werden.
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Kontinuierliche Weiterentwicklung von Motiven Der Kern dieses Evolutionsprozesses ist somit die kontinuierliche Weiterentwicklung von Motiven unter den Bewertungs- und Selektionskriterien eines Künstlers, der somit eher die Rolle eines Züchters von Motiven übernimmt. Durch die evolutionäre Kunst gelangt man zu einer Integration des Kunstschaffens in einen natürlichen Prozeß anstatt die Trennung von Natur und Kultur zu zelebrieren.
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Gegensatz zur Creatio ex nihilo Andererseits steht ein solches evolutionäres Szenario im krassen Gegensatz zu dem gängigen Konzept eines singulären Kunstwerkes und dem Mythos einer Creatio ex nihilo, d.h. einer Erschaffung eines Kunstwerkes durch einen voraussetzungslosen kreativen Akt des Künstlers. Solche Mythen, die sich aus vorwissenschaftlicher Betrachtung der Kreativität erhalten haben, wurden im Kontext der Kognitionswissenschaft falsifiziert, und sind somit nicht geeignet, als Basis für eine Erklärung des Kunstschaffens und einer integrativen neuen Kunsttheorie verwendet zu werden.
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Aufgaben des Künstlers

Die Aufgaben des Künstlers innerhalb eines evolutionären Kunstprozesses umfassen neben der Bewertung weitere Bereiche, wie das Aufstellen von Reproduktionsplänen, durch die geregelt werden, welche Motive rekombinieren dürfen, und wie die Nachkommen konkret durch die Reproduktions-Operatoren erzeugt werden. Wie oben bereits angedeutet, können auch Nachbearbeitungs-Operationen zu den Aufgaben des Künstlers im Rahmen des Gesamtverfahrens einer evolutionären Kunst gehören.

Eine detaillierte Auflistung von Aufgaben des Künstlers ist in meinem Modell der sequentiellen Integration eines konventionellen Kunstprozesses und einem computerunterstützten, evolutionären Kunstprozeß zu finden.

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Computerunterstützte, evolutionäre Kunst

Doch insbesondere die Erzeugung von Varianten ist eine stereotype Tätigkeit, die ebensogut automatisiert werden kann. In diesem Rahmen spielt der Computer eine herausragende Rolle, da digital vorliegende Motiv-Individuen beliebig kopiert und variiert werden können. Die computerunterstützte, evolutionäre Kunst nutzt diese Eigenschaften um Motiv-Generationen in vertretbaren Zeiträumen zu erzeugen, und dem Künstler somit die Grundlage für seine Bewertungs- und Selektionstätigkeit zu liefern.

Handelt es sich um nicht-geometrische Motive, so ist eine Automatisierung der evolutionären Reproduktion notwendige Voraussetzung für die evoltionäre Kunst, da ansonsten unvertretbar lange Zeiträume für die Erzeugung einer Population neuer Motive benötigt würden. Die eigentliche, mentale Tätigkeit der Kunsterzeugung, d.h. die Bewertung durch den Künstler, würde in den Hintergrund gegenüber dem handwerklichen Erzeugen neuer Varianten treten.

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